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Die … * des Monats

Die Auswahl fiel schwer, vor allem da wir erst Anfang Februar haben.

Weit nach oben gehört sicherlich Joe Kaeser. Der twitterte ganz gedankenverloren und fragte sich, wie viele Abgeordnete er mit seinen Steuern finanziert. Das, lieber Herr Kaeser liegt schlicht an der eklatanten Diskrepanz zwischen Ihrem Einkommen und dem normaler Abgeordneter. Von Ihren früheren Angestellten ganz zu schweigen.

Aber ist schon klar, Trump würde er lieber finanzieren, denn den hat er über den grünen Klee gelobt wegen – na klar, seiner Steuerreform. Und mit Putin trifft er sich auch lieber als mit Parlamentariern in seinem Zugabteil, z.B. direkt nach dessen Einmarsch in die Ukraine. Da witterte Kaeser große Geschäfte. Überraschend ist die Aussage allerdings insofern, als nicht nur Verschwörungstheoretiker davon ausgehen, dass die Finanzierung von Abgeordneten durch Wirtschaftsbosse in der Regel auf direktem Wege, von Tasche zu Tasche sozusagen, funktioniert.

Ungeheuer volksnah auch seine Überlegung, ob das Geld nicht besser für höhere Löhne von Pflegekräften verwendet werden sollte. Höhere Löhne? Die gab es unter ihm vor allem für ihn selbst (allein 2014 ein Plus von 50 %). Er organisierte dagegen lieber massiven Stellenabbau. Ja, wenn man nicht mehr CEO ist, dann lässt es sich locker populistisch fabulieren, da kann man mal den Kümmerer raushängen lassen. Lag wahrscheinlich am miserablen Schampus im ICE-Bistro.

Deshalb hat er wahrscheinlich auch die grandiosen Desaster unter seiner Führung vergessen, die die sechs Millionen, die er seit 2014 jährlich abkassiert hat, doch so überzeugend rechtfertigen. Wie eine der klimapolitisch größten Fehlentscheidungen, der Beteiligung von Siemens am Adani-Kohleprojekt in Australien, für die er direkt verantwortlich ist, oder die endlose Pannenserie bei den hypermodernen ICE-Zügen. Da echauffiert man sich doch lieber über im Zugabteil über ihre Arbeit plaudernde Parlamentarier.

Zu erwähnen wären noch Putin und Xi Jinping, die wirklich ein putziges Autokraten-Pärchen abgeben, wie sie sich da ihre blutverschmierten Hände schütteln, selig in die Kameras grinsen und der Welt gleichzeitig den nackten Arsch hinhalten. Ihr könnt uns alle mal. Ja, ihr mich auch.

Zwei aufgeblasene Großprotze lassen auch mal wieder von sich hören. Der eine, Bezos, hat sein offensichtlich bedürftiges Ego gerade mal wieder kräftig geboostert mit der größten (und hässlichsten) Jacht der Welt, die allerdings den Heimathafen erst verlassen kann, wenn eine Brücke mal eben abgerissen wird. Für ein Männchen, das schon mal im Weltall war und leider wieder zurückgekommen ist, natürlich eine Selbstverständlichkeit. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Stadt Rotterdam doch noch weigert. Alternativ kann Bezos ja die drei überdimensionierten Masten absägen. Am besten selbst. Vor laufenden Kameras.

Der andere, Schröder, kriegt den Hals auch nicht voll. Soll jetzt in den Aufsichtsrat von Gazprom. Im Verwaltungsrat von Nord-Stream 2 und beim russischen Energiekonzern Rosneft kassiert er auch schon ab. Und meint, sich in die Krisendiplomatie einmischen zu müssen mit von wenig politischem Realismus gekennzeichneten Äußerungen. Wer dermaßen in Putins Schatulle steckt, dem sollte schleunigst die Apanage als Ex-Kanzler entzogen werden. Noch besser wäre es, man würde von ihm nichts mehr hören noch sehen. Kann man mit ihm nicht die Gaspipeline verstopfen?

* nach persönlichem Gusto einzusetzen

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