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USA – Dakota

Small town America – Twintowns Lead and Deadwood/South Dakota

Lead – einst Goldgräber-Zentrum wegen der größten, tiefsten und produktivsten Goldmine der westlichen Hemisphäre. Heute Provinz mit gut 3.000 Einwohnern. Einkommen deutlich unter dem amerikanischen Durchschnitt, 95 % Weiß, Trump-county. Guns? Sure enough, man.

Deadwood, eigentlich noch kleiner (ca. 1.200 Einwohner), aber touristisches Zentrum der Region. Zum einen wegen seiner Geschichte: einstige Stadt der Goldgräber und Revolverhelden; Wild Bill Hickok lebte hier und liegt zusammen mit Calamity Jane auf dem Dorffriedhof; auch Doc Holliday und Wyatt Earp waren hier.

Zum anderen ist seit 1989 Glücksspiel erlaubt. Bis 2017 hatte auch Kevin Costner hier ein Casino. Jetzt findet gerade das Oldtimer-Treffen statt.

In den Black Hills / South Dakota

Paha Sapa. Die heiligen Berge der Lakota. Weite Hügel, Grasland, Wälder, Felsspitzen, Büffelherden. Und Ort kultureller Entwürdigung und steingewordenen Größenwahns.

Mount Rushmore: der heilige Berg der Lakota-Sioux, entweiht zur Verherrlichung der Landdiebe (die Black Hills wurden den Sioux vertraglich zugesichert, während des Goldrausches wieder genommen) und eines Mannes, der für die größte Massenhinrichtung in der Geschichte der Vereinigten Staaten an 38 Lakota verantwortlich war: Abraham Lincoln.

John Fire Lame Deer, einer der spirituellen Führer der Lakota-Sioux, sagte über Mount Rushmore:

„Was uns stört, ist die Arroganz und Selbstliebe des Weißen Mannes, seine Geringschätzung und Missachtung der Natur, die dazu führt, dass er einen unserer heiligen Berge mit diesen überdimensionalen bleichen Gesichtern schändet. […] Diese Gesichter sind ein einziger weißer Ego-Trip. Mount Rushmore [zeigt uns]: Wir sind die Eroberer. […] Genauso gut hätten sie in diesen Berg einen riesigen Kavallerie-Stiefel hineinmeißeln können, der auf einem toten Indianer steht.“ (John Fire Lame Deer & Richard Erdoes. Lame Deer: Seeker of Visions. New York,1972, S. 91-93; meine Übersetzung)

Nord-Dakota

In den Badlands / North Dakota

Die Natur als Bildhauer; Felsen, Farben, Formen, geschaffen durch Wasser und Wind.

Durch Wyoming zum Devil’s Tower

Devil’s Tower, 265 m hoch, 150 m im Durchmesser; wahrscheinlich ein Pfropfen im Schlot eines Vulkans.

Die Kiowa wissen es besser. Eines Tages spielten sieben kleine Mädchen in einiger Entfernung von ihrem Dorf, als sie von mehreren Bären angegriffen wurden. Sie kletterten auf einen Felsbrocken und baten den Stein ihnen zu helfen. Da begann der Felsen plötzlich zu wachsen, immer höher und höher. Wütend sprangen die Bären gegen den Felsen und kratzten mit ihren Krallen tiefe Rillen und Spalten hinein, jedoch konnten sie die Mädchen nicht erreichen. Der Fels wuchs immer weiter bis in den Himmel, wo sich die Mädchen in sieben kleine Sterne verwandelten (die Plejaden).

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