Bauernpräsident JOACHIM RUKWIED sieht die deutsche Landwirtschaft und die Ernährung der Deutschen massiv gefährdet. Nicht in den Dürreregionen Afrikas, nein, nein, hier, das stelle man sich mal vor, hier, bei uns! Von wegen reich und Überfluss. Und warum? Ganz einfach, interessengesteuerter Lobbyist, der er ist, fordert er die Priorisierung der Landwirtschaft bei der Gasverteilung, denn: ohne Gas kein Stickstoffdünger.
Ja, einem gewieften Lobbyisten ist kein ‚Argument‘ zu schlecht. Sollte Gas zur Produktion von Stickstoffdünger “nur noch eingeschränkt verfügbar sein oder wegfallen, würden die Erträge sofort um 30 bis 40 Prozent einbrechen“.
So, so. “Sofort”! Wirklich? Gibt es keinen auf Lager? Und dieses Jahr ist noch gar nichts gesät und gedüngt worden? Sollten deutsche Bauern etwa die dicksten Kartoffeln in Europa ernten? Oder versteht der Bauernpräsident unter “sofort” nächstes Jahr?
30 – 40 %? Da sollte sich unser Großbauer und konventionelle Lobbyist mal schlau machen. Die tatsächlichen Folgen von reduzierter Aufbringung von Stickstoffdünger (oder gar völligem Verzicht) sind bei schlauen Bauern deutlich geringer (wobei man allerdings noch je nach Getreide. Gemüse und Obst unterscheiden muss (siehe z.B.
https://www.penergetic.com/de/penergetic-news/mineral-fertilizer-versus-soil-available-nutrients/).
Und worauf müssten wir laut Panik-Joachim ganz verzichten? „Ohne Gas keine Milch, keine Butter, kein Joghurt“, menetekelt er. Donnerwetter, was man alles noch lernen kann. Die Milch wächst auf Äckern! Und Joghurt wird aus stickstoffgedüngtem Weizen hergestellt. Und Butter aus Mais. Oder hab ich das falsch verstanden? Kippt Herr Rukwied zurückgebliebenerweise wirklich so viel Stickstoff direkt auf die Weiden seiner Rindviecher? Oder gleich unters Kraftfutter, weil die ohne Stickstoffdünger nicht genug Milch geben? Oder zu dünne, aus der man keine Butter machen kann? Fragen über Fragen.
Übrigens gibt es seit Jahren einen drastischen Preisverfall, der Milchbauern das (Über-)Leben schwer macht. Gleichzeitig trinken die Deutschen weniger Milch. Es gibt Menschen, die daraus logische Schlussfolgerungen ziehen können. Aber wie gesagt … Herr Rukwied und die dicksten Kartoffeln …
Auch der allseits immer unbeliebtere HERR MELNYK hat sich mal wieder geäußert; der selbstgerechte Vertreter einer neuen Diplomatie, die jedweden Respekt abgelegt hat, insbesondere vor Nicht-Ukrainern und allen, die nicht stante pede jede Forderung seines vor Kurzem noch als eines der korruptesten Länder der Welt geltenden Landes demütig erfüllen.
ER (!) fühlt sich auf den Schlips getreten, nicht der Putin-Kriecher und Netzwerker Steinmeier oder die Leberwurst Scholz. Nein ER. Warum denn jetzt schon wieder? Nun, ihn stört, dass es Menschen gibt, die seine Meinung über den ukrainischen Faschisten Bandera, der 1943 für die rassistisch motivierte Vertreibung und Ermordung Zehntausender polnischer Zivilistinnen mitverantwortlich war, nicht teilen. “Bandera war kein Massenmörder von Juden und Polen”, sagte er in einem Interview. Da gäbe es keinerlei Beweise. Die Figur Banderas werde „gezielt dämonisiert“, wobei „auch deutsche, polnische und israelische“ (Ausgerechnet die! Nicht wahr, Herr Melnyk?) Historiker mitgespielt hätten. “Ich bin dagegen, dass man all die Verbrechen Bandera in die Schuhe schiebt”.
Nein, nein, Herr Melnyk, da haben Sie recht. Es ist wirklich an der Zeit, das mal ruhen zu lassen. Vorbei ist doch vorbei. Außerdem ist das so was von ungerecht. Total. Rudolf Hess war auch kein Massenmörder, oder wollen Sie etwa behaupten, man könne ihm alle Verbrechen der Nazis in die Schuhe schieben? Oder Putin die seiner Soldaten? Haben Sie hieb- und stichfeste Beweise, dass Putin den Befehl gegeben hat, ZivilistInnen hinzurichten und zu vergewaltigen? Also bitte, keine gezielte Dämonisierung mehr.
Auch interessant wie lapidar Melnyk mit Kollaboration umgeht. “Was heißt kollaboriert? Kollaborateure gab es in ganz Europa.” Ja, wenn es das überall gab, dass Rassisten beim Massenmord halfen, dann ist das doch offensichtlich normal und normal ist nicht so schlimm. Fragt sich nur, warum er sich immer so herrlich aufregt, wenn manche Menschen und Politiker mit Putin kollaborieren.
Mal sehen, wie lange dieser Ausnahme-Diplomat noch um sich treten darf. Das ukrainische Außenministerium hat sich jedenfalls schon von Melnyks Äußerungen distanziert. Endlich