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Das Ego eines Gartenzwergs

„Keiner mag mich“, lamentiert Trump neuerdings.  Och, der arme Jung. Und das läge an seinem Charakter! Aber das kann doch gar nicht sein! Wo er doch, ganz der Philanthrop, nur auf Menschen mit anderen Meinungen einprügeln lässt, Rechtsradikale nette Leute findet, Frauen, Schwarze und Migranten beleidigt, Menschen, die ihr Demonstrationsrecht wahrnehmen als terroristischen Mob bezeichnet und überhaupt  mit der größten, und seiner einzigen wahren, Freude alles und jeden abkanzelt und mit Schmutz bewirft und verbal erniedrigt. Alles Dinge, die ihn doch eigentlich zum beliebtesten Präsidenten machen müssten, als der er sich selbst ja auch sieht. Nun hat er festgestellt, dass nicht mehr so viele Amerikaner wie früher diese Meinung teilen. Was aber natürlich nur an den bösen Chinesen, an CNN, der Washington Post und der ganzen medialen Mischpoke liegt, und natürlich an der stetig wachsenden Zahl faschistischer linkssozialistischer Anarchisten, die ihn, d.h. Amerika, zerstören wollen.

Armes Trump(el)-Männchen. Es fällt mir wirklich schwer das ganze Ausmaß meines nicht vorhandenen Mitleids zu beschreiben.

Wichtiger ist allerdings die Frage, was Trumps so schmerzhaft leidendes Egolein für die Zukunft bedeutet. Einen Vorgeschmack davon haben wir ja schon bekommen (https://www.myview-wolfgangmebs.de/brandstifter/). Seine Gummiknüppelstrategie und Panikmache wird er mit ziemlicher Sicherheit in den nächsten Wochen weiter verschärfen. Mit Angst konnte man nicht nur in der amerikanischen Politik schon immer gute Wahlerfolge erzielen. Je schlimmer es wird, desto besser für ihn, denn dann könnte er Gründe finden, die Wahl zu verschieben (worauf er ja jetzt schon hinarbeitet). Da er dazu eine Mehrheit im Kongress braucht, ist damit, zumindest im Moment, nicht zu rechnen, zumal auch der eine oder andere Republikaner, im Moment, dem nicht zustimmen würde. Als gefährlicher könnte sich die Taktik erweisen Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Wahlergebnisses zu säen mit der Behauptung, der wachsende Anteil der Briefwähler würde von den Demokraten (sprich Chaoten, Sozialisten, Faschisten etc. etc. etc.) genutzt, die Wahlen zu manipulieren. Insofern ist Nancy Pelosis Frage, ob Trump überhaupt bereit ist das Weiße Haus zu räumen, gar nicht mehr so abwegig. Wie hatte er doch so üblich wie selbstherrlich in einem Fox-Interview auf die Frage geantwortet, ob er einen Wahlsieg Joe Bidens akzeptieren würde: “Das muss ich sehen. Ich sage jetzt nicht einfach Ja.”

Braucht er auch nicht. Erwartet doch gar keiner. Von ihm??? Hauptsache er kann demnächst nur noch seinen Caddy erniedrigen. Falls er noch einen findet. Ihn mag ja keiner mehr.

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