Wolfgang Mebs, 12.1.20
– Acht Millionen Arten vom Aussterben bedroht – nur die Nazis nicht.
– US-Präsident Trump sagte dem Sender „Fox News“, als er auf den Rückzug von Prinz Harry und Herzogin Meghan aus der königlichen Familie angesprochen wird: „Ich denke, dass das wirklich traurig ist. So etwas sollte nicht passieren.“ Er habe außerdem „einfach solchen Respekt für die Queen. Sie ist eine außergewöhnliche Frau.“ sie habe „noch nie einen Fehler gemacht“ und blicke auf „eine einwandfreie Herrschaft“ zurück.
Der amerikanische Super-Simpleton liefert mal wieder ein schlagender Beweis dafür, dass er zum einen reden kann ohne seine Gehirnwindungen zur Hilfe zu nehmen. Wozu auch; historische oder sonst wie geartete Kenntnisse befinden sich da ja auch nicht. Dass es sich beim UK nur um eine konstitutionelle Monarchie handelt und Elizabeth II nicht ‚herrscht‘ – geschenkt. Da hat er einfach mal wieder nicht zugehört. Entscheidender dürfte sein, dass sich hier Trumps persönlicher amerikanischer Traum offenbart: er wäre auch gerne mal König. Er benimmt sich zwar längst wie über allem, vor allem dem Recht stehend, und er bekommt auch immer das größte Steak und eine doppelte Portion Eiscreme, aber das ist immer noch nicht der Status, der ihm angemessen erscheint. Wahrscheinlich träumt er davon, dass alle Bediensteten morgens katzbuckelnd und auf den Knien robbend zu seiner Audienz erscheinen, während er auf einem goldenen Klo sitzt.
– Merkel beweist mal wieder: der ist vor gar nix fies, die kuschelt mit jedem. Mag Trump sie mit Füßen treten, mag Putin Schlächter finanzieren und militärisch retten, mag ein Despot deutsche Journalisten ausspähen und einsperren – für Mutti kein Anlass für klare Worte. Sie gibt doch auch sonst nur oberflächliches, unverbindliches Geschwätz von sich; muss sie Typen wie Putin auch noch loben? Eines kann man Merkel wirklich nicht vorwerfen – dass sie Haltung hätte.