Die aktuelle Gemütsverfassung von Jens Spahn muss man wohl als „Sintflut-Syndrom“ bezeichnen. Jetzt, da seine Amtszeit endlich abläuft, will er sich doch mal als großer Befreier aufspielen und den Deutschen ihre Freiheit wiedergeben – koste es, was es wolle. Jens Spahn hält deutschlandweite Vorgaben und Maßnahmen nicht mehr für nötig. Epidemische Lage? Iwo! So hohe Infektionszahlen wie nie, steigende Hospitalisierungsrate bei gleichzeitig wachsendem Personalmangel auf Intensivstationen, zu wenig Kapazitäten für Auffrischungsimpfungen. Ja und? Nicht sein Problem. Er kann sich schließlich in Kürze ganz seinen Immobilien widmen. Und mit der vierten Welle soll sich doch die neue Regierung herumschlagen.
Leider kommen von den Koalitionären ähnliche Signale. Es ist also zu fürchten, dass wir es demnächst wieder mit einem ineffektiven Flickenteppich an Maßnahmen zu tun haben, den immer mehr Bürger immer weniger verstehen werden. Wollen wir hoffen, dass das Virus endlich begreift, dass es sich an deutsche Bundeslandgrenzen zu halten hat.
Interessanterweise hört man gleichzeitig Forderungen, noch rigorosere Maßnahmen zu ergreifen – wie 2 oder 3G selbst in Supermärkten (in Hessen und Niedersachsen bereits möglich) und den Impfzwang für bestimmte Berufe.
Gutes lässt das nicht ahnen. Nein, im Moment kann man nicht den Eindruck bekommen, dass es in absehbarer Zeit zu einer konsequenten und stringenten Corona-Strategie für ganz Deutschland kommen wird. Und davon profitieren allein die nächsten Mutationen.