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Mutlos

Kurzzeitig sah es so aus, als könnte ein Regierungsmitglied der Grünen endlich mal konsequent sein und sich standhaft gegen ökologischen, politischen und verfahrenstechnischen Unsinn wehren. Aber leider bleiben doch wieder nur toughe Worte und windelweiches Handeln.

Oliver Krischer, grüner Verkehrsminister in Düsseldorf, gibt grünes Licht und segnet Wissings ministerialautoritäre Anweisung ab, 66 Autobahnprojekte in NRW ohne gründliche Prüfung durch die Landesbehörden zu genehmigen. Trotz breiter Zustimmung für seinen angekündigten Widerstand!

Doch jetzt ist man wie so oft wieder schwer beeindruckt von den Kuschelgrünen. Weder im Bund noch im Land haben sie den Mut, sich nicht nur rhetorisch für zukunftsfähige Umwelt- und, wie in diesem Fall Verkehrspolitik einzusetzen und dafür auch mal eine Koalition in Frage zu stellen. Gezetert hat er recht laut, der Herr Krischer, und das zu Recht. Mehr aber eben auch nicht.

Man fragt sich, wann sich die Grünen endlich fragen, warum sie in Umfragen immer mehr absacken. Ich fürchte, die sind mittlerweile so gelb infiziert, dass sie uns demnächst erklären, das läge nicht im Entferntesten an ihrer konkreten Politik, sondern an den Medien und dass sie jetzt ihr Profil schärfen müssten.

Nein, allmählich nicht mehr sehr geehrte grüne Verantwortungsverweigerer, am Profil liegt es nicht – dem in Broschüren, auf Plakaten, im Parteiprogramm und in vollmundigen Reden. Das Problem ist der Kontrast zu der, wie man heute so schön sagt, Performance. Und da brillieren die Grünen gerade vor allem in drei Disziplinen: Einknicken, Umfallen, Kleinbeigeben.

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