– Trump mit Maske. Wow! Und das obwohl doch die USA besser durch die Corona-Krise kommen als jedes andere Land. Sagt Trump. Und die wenigsten Toten! Wahrscheinlich zählt er nur im Weißen Haus. Aber jetzt wird es erst so richtig lustig. „Kein Mensch ist patriotischer als ich, euer Lieblingspräsident!“ Der erste Teil stimmt, denn er identifiziert Amerika mit sich und umgekehrt, und es gibt mit Sicherheit keinen, der Trump mehr liebt als er selbst. Beim zweiten Teil dürften einige Einschränkungen angebracht sein, nämlich auf alle Rambos Amerikas, den Ku Klux Klan, Rednecks und Ultra-Evangelikalen.
– Und was macht Biden? Sich lächerlich, aber wohl auch nur außerhalb der USA. Er erklärt Trump zum ersten Rassisten im Präsidentenamt. Das habe es vorher nie gegeben „Nie. Nie. Nie.“ So, so. Dann gab es z. B. keinen James Buchanan, Präsident von 1857-61, der für die Erhaltung der Sklaverei kämpfte und Abolitionisten verabscheute. Auch keinen Woodrow Wilson, Präsident von 1913-21, der ein echter Menschenfreund war. Solange sie weiß waren. Ansonsten trat er ganz beherzt und offensiv für Segregation ein. So führte er in den Bundesbehörden und im Militär die nach dem Bürgerkrieg aufgehobene Rassentrennung wieder ein und feuerte fast alle afro-amerikanischen Führungspersonen. Auch war er allseits bekannt für seine „darky stories“, seine rassistischen Witze. Und was ist mit Herbert Hoover, der durch die Unterstützung der rassistischen Jim-Crow Gesetze und mit Hilfe des Ku Klux Klans 1929 Präsident wurde. Er weigerte sich Lynchmorde an Afroamerikanern zu verurteilen, und empfahl ihnen stattdessen ihr Schicksal demütig den Weißen anzuvertrauen. Übrigens legte er auch sein Veto ein gegen ein Entschädigungsgesetz, das verschiedenen Indianerstämmen einen finanziellen Ausgleich für ihre durch den amerikanischen Staat beschlagnahmten Ländereien in Aussicht gestellt hätte.
Aber woher soll Joe Biden das wissen.
– Erdogan bezeichnet die radikal-islamische Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee als „Vollendung der Eroberung Konstantinopels“ und sieht sich selbst als ein zweiter Sultan Mehmet II. Da gibt es nur eins: zusammen mit Trump in eine Gummizelle. Eine möglichst kleine. Als Medikation und Gegengewicht zu ihrem Wahn.
– Bei Victor Orbán schwurbelt es ebenfalls kräftig. Da weist er mit stolz geschwellter Brust auf die im Osten gewonnenen Freiheiten hin, die er so beherzt überall verteidigt. Dass dies nur für all diejenigen gilt, die wie er stramm rechts stehen, und alle anderen ihre Bürgerrechte und den Rechtsstaat kaum noch verteidigen können, ist ja bloß bösartige Verleumdung. Die paar verbliebenen unabhängigen Medien beweisen seiner Meinung nach, wie demokratisch es unter ihm zugeht. „Heftigste Kritik“ dürften sie üben. Die Folgen lässt er natürlich unerwähnt. Er scheint in England irgendwie nicht viel über Demokratie gelernt zu haben, als er in Oxford die Geschichte der englischen liberalen Philosophie studierte. Dieses Studium brach er (angewidert?) 1990 ab, um Diktator zu werden. Wie der ‚historische‘ Gipfel bewiesen hat, wird die EU ihm dabei auch höchstens ein paar Kieselsteine in den Weg legen.
– Und den Scheuer Andi gibt’s auch noch – und macht mit seiner Euro-Maut kabarettistischen Verballhornungen seines Namens alle Ehre. Es muss in seinem Kopf ein besonderes Areal geben, das allein für die Maut zuständig ist und ihm ständig dazwischenfunkt. Oder er will einen weiteren Versuch starten von seinen sonstigen Katastrophen abzulenken, sowie von der Frage, ob der Formfehler in der geplatzten Bußgeldverordnung das einzige ist, was bei ihm nach Plan lief.